Netzwerke sind zeitlos. Immer schon waren sie die Verbindungen zwischen Menschen, die gemeinsame Interessen haben, aber nicht gemeinsam an einem Strang ziehen müssen.
Um im Bild zu bleiben: ein Netzwerk besteht aus vielen Strängen, an denen wir nicht ziehen, sondern die wir verknüpfen, an Knoten verbinden sie sich, führen zu den nächsten, bilden neue, bilden Kreise, Strukturen, Verflechtungen. Netzwerke sind ein modernes Wort für die alten, die „Verbindungen“ oder „Vitamin-B“, also Beziehungen heißen. Der Unterschied zu den alten „Netzwerken“, zu denen durchaus auch die geheimnisvollen Freimaurer gezählt werden können, besteht darin, dass ihnen heute die Geheimniskrämerei fehlt, das Unsichtbare, der Flüsterton. Netzwerken ist eine notwendige Tätigkeit in jedem beruflichen Bereich, weil wir keine Einzelkämpfer mehr sein können. Die modernen Netzwerke sind unhierarchisch, und anders als die geheimen alten Männerbünde sind Menschen nicht nur gleichberechtigt, sondern tragen dazu bei, dass die Gleichberechtigung geradezu eine Aufgabe von unseren Netzwerken sein kann. Parallel zu der Vernetzung der Welt, die mit den Koordinaten des Grad-Netzes der Erde begann und heute als Inter-Net unser Handeln weitgehend prägt, entstanden auch die Netze der Kommunikation, in die ich mich „einbringe“, wo ich „anknüpfe“. Berufliche Netzwerke bilden sich neben den offiziellen Strukturen der Firmen und Branchen als deren unsichtbare Substrukturen.
Firmen wissen um das Potenzial von Netzwerken und sollten ihre Macht nutzen. Sie sind Träger unausgesprochener Verhaltens-Codices, indem etwa illoyales Verhalten vom Netzwerk bestraft werden kann, besser vielleicht als vom Geschädigten selbst. Der magische Spruch „Man sieht sich immer zweimal im Leben“, verliert in den modernen Netzwerken seinen Aberglauben. Der Arbeitsmarkt gleicht einem Fischernetz, das der Fischer flicken und pflegen muss, bevor ihm die besten Fische durchs Netz gehen.
Für den, der fürchtet nicht gehört zu werden in der Öffentlichkeit, aber Aufmerksamkeit erregen möchte, diese knappe Ressource, um die wir alle buhlen, gilt die Empfehlung: „Tue Gutes und sprich darüber“. Das ist legitim als Einstieg für Netzwerker. Doch wer es wirklich in seinen Netzwerken geschafft hat, das ist jemand, ÜBER DEN gesprochen wird. Tue Gutes, schweig erhaben und lass andere über dich sprechen: dieses hohe Ziel innerhalb des Networkings wäre eine noch bessere Empfehlung als die sauberste Bewerbungsunterlage.
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mit Annelie & Annika
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